Reiseplattform Expedia streicht 1.500 Jobs

Die Reiseplattform Expedia streicht wegen der sinkenden Nachfrage nach Reisen weltweit rund 1.500 Stellen. Der Stellenabbau sei Teil einer „organisatorischen und technologischen Restrukturierung“ und betreffe rund neun Prozent der Gesamtbelegschaft, teilte Expedia gestern mit.

Die Gesamtkosten vor Steuern und Barausgaben im Zusammenhang mit den Restrukturierungsmaßnahmen werden sich nach Angaben des Unternehmens voraussichtlich auf 80 bis 100 Millionen Dollar belaufen.

Konzernchef tritt zurück

Die Maßnahmen kommen, nachdem der Reisevermittler Anfang des Monats vor sinkenden Einnahmen aufgrund des Preisverfalls bei Flugtickets bis 2024 gewarnt hatte. Konzernchef Peter Kern kündigte in diesem Zusammenhang seinen Rücktritt an.

Mehrere Reiseveranstalter haben ihre Prognosen für 2024 bereits nach unten korrigiert, ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage nach dem Boom nach der Coronavirus-Pandemie und wegen der hohen Inflation in diesem Jahr langsamer wachsen wird. Die Aktie des Unternehmens legte im nachbörslichen Handel leicht zu.

Experten erwarten Erholung der Branche

Auf der Reisemesse ITB wurde erst kürzlich von einer Erholung der Reisebranche gesprochen. Im vergangenen Jahr wuchs das Volumen der internationalen Reisen um 33 Prozent und lag damit noch zwölf Prozent unter dem Niveau von 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie. Das werde man dieses Jahr aufholen, hieß es auf Basis von Umfragen.