Moskau soll Benzinexport verboten haben

Die russische Regierung hat laut Medieninformationen die Ausfuhr von Benzin und Diesel für ein halbes Jahr weitgehend untersagt. Das von Kabinettschef Michail Mischustin unterzeichnete Exportverbot trete am Freitag in Kraft, um die erwartete höhere Nachfrage im Land selbst auszugleichen, berichtete das Internetportal RBC heute unter Berufung auf Regierungskreise.

Zugleich sollen die Ölkonzerne künftig mindestens 16 Prozent ihrer Dieselproduktion an der russischen Börse verkaufen. Die Initiative gehe von dem für Energie zuständigen Vizeregierungschef Alexander Nowak aus.

EU verbot bereits Einfuhr

Im Frühjahr steige wegen Feldarbeiten der Treibstoffbedarf, im Sommer wegen der Urlaubszeit. Zugleich durchliefen mehrere Raffinerien planmäßige Reparaturarbeiten. Das Exportverbot erlaube es somit, die Preise auf dem Binnenmarkt zu stabilisieren, heißt es in einem Brief Nowaks.

Nicht betroffen von dem Verbot sind Ausfuhren in die Staaten der von Russland dominierten Wirtschaftsunion Armenien, Belarus, Kasachstan und Kirgistan sowie die Mongolei und Usbekistan.

Auf den Weltmärkten ist Russland insbesondere bei der Dieselproduktion ein bedeutender Akteur. Zwar untersagte die EU schon im vergangenen Jahr die Einfuhr von Ölprodukten aus Russland. Doch zugleich kauften Länder wie die Türkei und Brasilien deutlich mehr Diesel.