Künstler fordern Ausschluss Israels von Biennale Venedig

Tausende Künstlerinnen und Künstler haben den Ausschluss Israels von der diesjährigen Kunstbiennale in Venedig gefordert. Es sei inakzeptabel, Kunst aus einem Staat zu präsentieren, der gegenwärtig Gräueltaten gegen die Palästinenser in Gaza ausführe, hieß es in einem online veröffentlichten offenen Brief der Art Not Genocide Alliance (ANGA).

Die Künstlerinnen und Künstler werfen Israel Völkermord vor. Nach Angaben der Aktivistengruppe haben inzwischen mehr als 8.000 Kunst- und Kulturschaffende die Petition unterschrieben. Die Forderung kommt knapp zwei Monate vor der berühmten Kunstausstellung in der norditalienischen Lagunenstadt Venedig.

Petition: Kein Länderpavillon für Israel

Die Kunstbiennale findet vom 20. April bis zum 24. November statt. Dort werden zahlreiche Länderpavillons gezeigt. Die Künstlerinnen und Künstler fordern, dass es keinen israelischen Pavillon geben soll. „Jede offizielle Vertretung Israels auf der internationalen Kulturbühne ist eine Befürwortung dessen Politik und des Völkermords in Gaza“, hieß es in der Petition.

Dort ist außerdem von einem „Genozidpavillon“ die Rede. Israel wird von Kritikerinnen und Kritikern vorgeworfen, im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen. Israel weist den Vorwurf entschieden zurück.

Die Angriffe werden als Selbstverteidigung nach der Terrorattacke der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober vergangenen Jahres gerechtfertigt, bei denen nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 aus Israel entführt worden waren.

Italiens Kulturminister solidarisch mit Israel

Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano reagierte empört auf den Aufruf und bezeichnete ihn als inakzeptabel und beschämend. Er sprach dem Staat Israel und seinen Künstlerinnen und Künstlern seine Solidarität aus.

„Die Kunstbiennale wird immer ein Ort der Freiheit, der Begegnung und des Dialogs sein und nicht ein Ort der Zensur und Intoleranz“, sagte Sangiuliano laut Mitteilung. Kultur sei eine Brücke zwischen Menschen und Nationen, keine Mauer der Trennung.