Mehr als 1,1 Millionen Asylanträge in Europa

Die Zahl der Asylwerber und -werberinnen in Europa hat die Marke von einer Million im vergangenen Jahr deutlich überschritten. Die Asylagentur der Europäischen Union mit Sitz in Malta registrierte in den 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie in Norwegen und der Schweiz insgesamt 1,14 Millionen Anträge.

Das geht aus dem heute in Valletta veröffentlichten Jahresbericht hervor. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 18 Prozent. Im Jahr zuvor war die Gesamtzahl der Anträge mit 996.000 noch knapp unter der Millionenmarke geblieben. Hingegen wurden in den Jahren 2015 (1,4 Millionen) und 2016 (1,3 Millionen) noch deutlich mehr registriert.

Meiste Anträge aus Syrien und Afghanistan

Die meisten Antragsteller kamen nach Angaben der Asylagentur abermals aus dem Bürgerkriegsland Syrien, gefolgt von Afghanistan. Gegen Ende des Jahres, nach Beginn des neuen Gaza-Krieges im Oktober, wollten zunehmend auch Palästinenser nach Europa.

Nicht eingerechnet sind mehr als 4,4 Millionen Menschen aus der Ukraine, die infolge des russischen Angriffskrieges Zuflucht in der EU gesucht haben und temporären Schutz bekamen.

Wichtigstes Zielland Deutschland

Mit Abstand wichtigstes Zielland blieb Deutschland, wo zwischen Jänner und Dezember 2023 nach diesen Angaben 334.000 neue Anträge registriert wurden. Vorläufigen Zahlen aus dem etwa neunmal kleineren Österreich zufolge wurden im vergangenen Jahr hier rund 58.700 Asylanträge gestellt. Die meisten Anträge pro Kopf wurden mit ein Antrag pro 78 Einwohner in Zypern gestellt.

Im Vergleich zu früheren Jahren wurden von den EU-Staaten deutlich mehr Anträge bewilligt. Die Anerkennungsquote lag bei 43 Prozent, so hoch wie seit sieben Jahren nicht mehr.