Geiselangehörige auf Marsch nach Jerusalem

Ehemals im Gazastreifen festgehaltene Geiseln und die Angehörigen der dort noch festgehaltenen Menschen haben einen viertägigen Marsch nach Jerusalem begonnen. Die Gruppe sei heute Früh aus dem Ort Reim nahe dem Gazastreifen losgegangen, teilte das Forum der Geiselfamilien mit, das den Marsch organisiert.

Startpunkt war der Ort des Nova-Musikfestivals. Terroristen der Hamas ermordeten dort bei ihrem Massaker am 7. Oktober 2023 364 Menschen und entführten Dutzende. Insgesamt hält die Hamas noch 134 Geiseln im Gazastreifen fest, von denen nach israelischen Schätzungen noch etwas mehr als 100 am Leben sein dürften.

Der Marsch soll durch mehrere Städte verlaufen und am Samstag in Jerusalem enden. Auf Aufnahmen israelischer Medien waren Dutzende Teilnehmer zu sehen. Die Organisatoren riefen die Menschen in Israel auf, sich dem Marsch anzuschließen.

Geiselangehörige auf dem Marsch nach Jerusalem
Reuters/Amir Cohen

„Wir haben keine Worte, keine Kraft mehr“, sagten die Eltern eines im Gazastreifen festgehaltenen Mannes. Sie könnten sich den Alptraum, den ihr Sohn durchmache, nicht einmal vorstellen.

Kaum Fortschritte bei Verhandlungen

Die indirekt geführten Verhandlungen Israels mit der islamistischen Hamas über eine Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und eine Feuerpause im Gaza-Krieg kommen Berichten zufolge nicht voran.

Israelische Medien zitierten kürzlich Beamte, denen zufolge ein von den Vermittlern Ägypten, Katar und USA vorgeschlagener Verhandlungsrahmen nicht mit den Forderungen der Hamas vereinbar sei. Die Hamas wiederum bezichtigte Israel, eine Blockadehaltung an den Tag zu legen.

US-Präsident Joe Biden sagte, er hoffe, bis Montag eine Waffenruhe zu erzielen. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi äußerte heute die Hoffnung, dass es innerhalb von Tagen zu einer Vereinbarung über eine Feuerpause kommen könnte.