IStGH ordnet Entschädigung von 50.000 Ugandern an

In Uganda sollen fast 50.000 Opfer des Milizenführers Dominic Ongwen über 52 Millionen Euro Entschädigung erhalten. Das geht aus einem gestern gefällten Urteil des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag hervor. Da Ongwen nicht die Mittel habe, um für die Entschädigung aufzukommen, soll der IStGH-Treuhandfonds für Opfer die Kosten übernehmen. Es sollen 750 Euro pro Opfer gezahlt werden. Außerdem sind Rehabilitationsprogramme und Gedenkstätten geplant.

Die Richter warnten, dass der Treuhandfonds möglicherweise nicht in der Lage sein werde, genügend Geld aufzubringen, um die Entschädigungen leisten können. Der Fonds ist auf freiwillige Beiträge angewiesen und verfügte Anfang 2023 über weniger als 20 Millionen Euro, von denen ein Großteil bereits in anderen Fällen zugesagt wurde.

Der ehemalige Kindersoldat Ongwen war zum obersten Befehlshaber der Lord’s Resistance Army (LRA) aufgestiegen, einer berüchtigten Miliz. Er wurde 2021 wegen 60 Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Vergewaltigung, Mord und Kindesentführung zu 25 Jahren Haft verurteilt. Er verbüßt seine Strafe in Norwegen.

Unter der Führung des Warlords Joseph Kony terrorisierte die LRA fast 20 Jahre lang die ugandische Bevölkerung. Die Miliz wurde fast restlos vernichtet. Kony ist untergetaucht.