Nehammer befürchtet „Eskalationsspirale“

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) befürchtet im Ukraine-Krieg eine nicht mehr kontrollierbare „Eskalationsspirale“. Um einen Dritten Weltkrieg zu verhindern, gelte es wachsam zu sein, denn in Kriege könne man auch hineinstolpern, sagte der Kanzler gestern Abend in der ZIB2.

„Es braucht neue Lösungen, damit der Konflikt enden kann“, betonte Nehammer. Er ergänzte, dass man sich in einer Art „westlicher Echokammer“ befinde und die BRICS-Staaten wie Indien, China und Brasilien mit ins Boot holen solle. Österreich sei als neutraler Staat da ein guter Ansprechpartner.

Keine Mehrheit für Macron-Vorschlag

Vor allem brauche der Westen China und Indien, um nach einer Friedenslösung zu suchen. Mit diesen beiden Ländern müsse auf Augenhöhe gesprochen werden. Nehammer berichtete in diesem Zusammenhang von einem Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva.

Den russischen Präsidenten Wladimir Putin sah Nehammer in der ORF-Sendung in einer Sackgasse, habe dieser doch keines seiner strategischen Ziele erreicht. Nicht nur sei die NATO um Schweden und Finnland gewachsen, sondern die Länder des Verteidigungsbündnisses würden nun auch wie von den USA seit Langem gefordert wieder mehr Geld in die Hand nehmen.

Er ergänzte, dass es beim Ukraine-Sondergipfel am Montag in Paris keine westliche Mehrheitsmeinung gegeben habe, Soldaten in die Ukraine zu schicken, wie das Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgeschlagen hatte.