Schwere Kämpfe westlich von Awdijiwka

Knapp zwei Wochen nach der russischen Eroberung des ostukrainischen Awdijiwka hat die ukrainische Armee Probleme, die Front westlich der Ruinenstadt zu stabilisieren.

Harte Kämpfe fänden an dem Frontabschnitt entlang der Linie der Dörfer Tonenke, Orliwka, Semeniwka und Berdytschi statt, teilte der ukrainische Oberbefehlshaber Olexandr Syrskyj heute auf Telegram mit.

Der Generaloberst war extra an den Abschnitt im Donezker Gebiet gereist, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Er warf mehreren Kommandeuren Fehleinschätzungen vor. Dadurch seien die ukrainischen Einheiten in Bedrängnis geraten.

Ukraine: Russen aus Orliwka verdrängt

Aus Orliwka konnten Syrskyj zufolge russische Einheiten wieder verdrängt werden. Zudem seien neue Reserven und zusätzliche Munition zugeteilt worden, um „die Situation dort zu verbessern“. Tags zuvor hatten Moskauer Militärbeobachter über einen Vorstoß der russischen Truppen nach Orliwka, aber auch nach Tonenke und Berdytschi berichtet.

Der ukrainische Generalstab bestätigte vorherige Berichte russischer Militärblogger über einen weiteren Schlag gegen eine russische Einheit mittels Raketenwerfersystemen. Bei Oleniwka im Donezker Gebiet seien 19 russische Soldaten getötet und zwölf verletzt worden. Zudem schossen die ukrainischen Luftstreitkräfte nach eigenen Angaben drei weitere russische Kampfflugzeuge des Typs Suchoi Su-34 ab.

Damit wären seit dem Fall von Awdijiwka bereits ein Dutzend Flugzeuge, darunter ein Aufklärungsflugzeug der russischen Armee, abgeschossen worden. Unabhängige Bestätigungen für alle Abschüsse lagen nicht vor.

Kiew räumt Rückschlag ein

Kiew musste darüber hinaus einen weiteren militärischen Rückschlag einräumen. Die ukrainischen Sondereinsatzkräfte bestätigten, dass sie an einem ungenannten Einsatzort schwere Verluste erlitten haben.

Es sei dabei um die Deckung eines Rückzugs bei einem Spezialeinsatz gegangen. Russischen Berichten zufolge scheiterte ein ukrainischer Landungsversuch mit fünf Motorbooten bei der Tendra-Landzunge im südukrainischen Gebiet Cherson.