„Schwere Kriegswaffen“ bei Ex-RAF-Terroristin gefunden

Bei der Durchsuchung des Wohnhauses der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette haben die Ermittler auch „schwere Kriegswaffen“ gefunden. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden gestern. Das siebengeschoßige Gebäude in Berlin-Kreuzberg war gestern von der Polizei geräumt worden. Später mussten auch einige Bewohner und Bewohnerinnen eines weiteren Hauses ihre Wohnungen verlassen. Die Straße war komplett gesperrt.

Bei der Durchsuchung der Wohnung von Klette wurden Sprengmittel, mehrere Waffen und eine Panzerfaustgranate gefunden. Darunter seien eine Kalaschnikow, eine Maschinenpistole und eine Kurzwaffe samt Munition gewesen. Gestern hatten Kriminaltechniker eine Granate aus dem Haus gebracht, zudem wurde ein weiterer möglicherweise gefährlicher Gegenstand herausgetragen und in ein Spezialfahrzeug verladen. Später folgte ein drittes Fundstück.

30 Jahre untergetaucht

Die frühere RAF-Terroristin Klette war am Montagabend in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. Sie war 30 Jahre untergetaucht und soll mit einer falschen Identität jahrelang in der deutschen Hauptstadt gelebt haben. Der Name, den sie benutzt haben soll, findet sich allerdings nicht auf dem Klingelschild am Eingang des unauffälligen Mietshauses.

Zwei Flüchtige wohl in Berlin

Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndeten seit Jahrzehnten nach Klette sowie den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69). Die beiden gesuchten Männer sind noch immer nicht gefasst.

Staub und Garweg halten sich vermutlich in Berlin auf, das Landeskriminalamt Niedersachsen intensivierte die Fahndungsmaßnahmen in und um Berlin und ging von einem Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung aus.