Aufruf zu Teilnahme an Nawalnys Begräbnis

Das Team des in Haft gestorbenen russischen Kreml-Gegners Alexej Nawalny hat die Menschen aufgerufen, heute trotz erwarteter Polizeipräsenz zur Trauerfeier und zur Beerdigung des Oppositionellen in Moskau zu kommen.

Zunächst ist eine Trauerfeier geplant, später die Beerdigung auf dem Borisow-Friedhof, so Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch. Kommen sollten alle, denen Nawalnys politische Arbeit etwas bedeutet habe.

Furcht vor Festnahmen

Nawalnys Team will live im Internet über die Trauerfeier im südöstlichen Bezirk Marjino sowie über die Beerdigung berichten und empfahl Gästen, früh da zu sein. Es wird ein großes Sicherheitsaufgebot erwartet – und befürchtet, dass Uniformierte Nawalnys Anhängern den Zugang versperren könnten. Auch die Witwe Julija Nawalnaja verbreitete den Aufruf, zur Trauerfeier zu kommen.

Befürchtet wird auch, dass der russische Machtapparat auch dieses Mal hart gegen Nawalnys Unterstützer vorgehen könnte. Schon in den vergangenen Wochen wurden russlandweit Hunderte Menschen festgenommen, die an Denkmälern Blumen für den bekannten Oppositionspolitiker niederlegen wollten.

Österreich durch Botschafter vertreten

Österreich wird von Botschafter Werner Almhofer vertreten, wie das Außenministerium der APA mitteilte. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, die zur Trauerfeier nach Moskau reisen wollte, erhielt kein Visum.

Sie will vor der russischen Botschaft in Wien an einer Gedenkfeier teilnehmen. Weiters veranstaltet Amnesty Österreich auf dem Platz der Menschenrechte beim MuseumsQuartier in Wien eine Mahnwache.