UNRWA-Vorwürfe: UNO wartet auf Unterlagen Israels

Einen Monat nach Beginn einer Untersuchung zu Terrorvorwürfen gegen das UNO–Palästinenserhilfswerk (UNRWA) warten die Vereinten Nationen weiter auf Geheimdienstunterlagen aus Israel. Man versuche momentan, „Informationen zu bestätigen und die erhaltenen Informationen mit den Materialien der israelischen Behörden abzugleichen“, teilte die UNO gestern mit. Den Erhalt der Unterlagen erwarte man „in Kürze“.

Beteiligung an Terrorakten der Hamas

Israel wirft einem Dutzend UNRWA-Mitarbeitern vor, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein. Mehrere westliche Länder haben wegen der Anschuldigungen ihre Zahlungen an das UNRWA eingefroren, darunter die beiden größten Geldgeber, die USA und Deutschland. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres nannte die Vorwürfe in der Vergangenheit glaubwürdig und versprach umfassende Aufklärung. Die Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten sei sofort beendet worden.

Mehr als vier Wochen nach Start der internen Untersuchung planen die UNO-Ermittler nun eine Reise nach Israel, um die Informationen der Behörden zu erhalten. Bisher seien eine Reihe weiterer Unterlagen ausgewertet worden, darunter sowohl interne als auch externe Informationen anderer Länder. „Sie haben auch die von der Agentur gespeicherten Informations- und Kommunikationstechnologiedaten überprüft, darunter E-Mail-Aufzeichnungen und Informationen zu UNRWA-Fahrzeugen“, hieß es. Definitive Aussagen über die Schuld der Verdächtigten machte die UNO nicht.