Alabama: Parlament für Schutz künstlicher Befruchtung

Das Parlament des US-Bundesstaates Alabama hat angesichts einer umstrittenen Gerichtsentscheidung zu eingefrorenen Embryonen ein Gesetz verabschiedet, das Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Kinderwunschkliniken vor Klagen schützen soll.

Gesetzesentwürfe, die zivil- und strafrechtliche Immunität vorsehen, wurden in beiden Kammern verabschiedet, wie auf der offiziellen Website des Parlaments gestern zu sehen war. Die konservative Gouverneurin Kay Ivey muss das Gesetz noch unterzeichnen.

Das oberste Gericht von Alabama hatte vor zwei Wochen auf der Grundlage eines Gesetzes aus dem Jahr 1872 entschieden, dass gefrorene Embryonen als Kinder anzusehen sind. In dem Fall hatten drei Paare eine Klinik geklagt, nachdem ihre gefrorenen Embryonen von einer Patientin fallen gelassen und zerstört worden waren.

Mehrere Kliniken hatten als Reaktion auf die Entscheidung des Gerichtshofs aus Furcht vor Klagen einen vorläufigen Stopp von In-vitro-Befruchtungen (IVF) verkündet. Die Gerichtsentscheidung wurde von US-Präsident Joe Biden und seiner Demokratischen Partei scharf kritisiert. Doch auch zahlreiche Republikaner, unter ihnen Ex-Präsident Donald Trump, hatten sich von dem Urteil distanziert.