Medizin: Polaschek fordert EU-weit Mindeststudienplätze

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek will gegen Ungleichgewichte bei der Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern vorgehen und strebt eine europäische Lösung an. Österreich biete überproportional viele Studienplätze an, sagte er am Rande eines informellen Treffens gestern in Brüssel. Der Minister schlägt Mindestzahlen an Studienplätzen pro Land vor. Staaten, die nicht genügend Plätze anbieten, müssten dann andere finanziell unterstützen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Herkunftslandprinzip wieder eingeführt werde. „Dieses System hat es ja früher auch schon gegeben“, sagte Polaschek. „Bevor Österreich der Europäischen Union beigetreten ist, konnten etwa deutsche Studierende in Österreich nur dann studieren, wenn sie auch einen Studienplatz in Deutschland nachweisen konnten.“

Der Minister kann sich eine EU-Regelung auch in einigen anderen Bereichen als der Humanmedizin vorstellen, zum Beispiel in der Zahnmedizin und der Veterinärmedizin. Zustimmung für Polascheks Vorstoß kommt aus der ÖVP.