Bulgarien stoppt Erdölimporte aus Russland vorzeitig

Bulgarien hat wegen Moskaus Krieg gegen die Ukraine gestern den Import russischen Erdöls vorzeitig eingestellt. In dem EU-Land soll jetzt kein Treibstoff mehr aus russischem Erdöl hergestellt werden. Die Neuregelung betrifft die mehrheitlich russische Erdölraffinerie Lukoil Neftochim westlich der bulgarischen Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer.

Das russische Erdöl soll durch Lieferungen aus Kasachstan, dem Irak und Tunesien ersetzt werden. Das berichtete die bulgarische Zeitung „24 Tschassa“.

Bulgariens Importstopp erfolgte nach einer Gesetzesnovelle von Ende 2023. Damit verzichtete Sofia auf eine Sondererlaubnis der EU, wonach das Land eigentlich russisches Erdöl noch bis zum heurigen 1. Oktober hätte importieren dürfen. Bulgarien will auf diese Weise Lukoil und damit auch dem Kreml Gewinne zur Finanzierung des Krieges entziehen.

Bulgarien bezieht seit 2022 auch kein russisches Gas mehr. Der russische Konzern Gasprom hatte die Lieferungen eingestellt, da die Regierung in Sofia sich geweigert hatte, in Rubel zu bezahlen. Bis vor dem Ukraine-Krieg war Bulgarien fast komplett vom russischen Erdgas abhängig.