Verhandlungen mit Hamas offenbar vor neuen Problemen

Die indirekten Verhandlungen Israels mit der radikalislamischen Hamas über eine befristete Feuerpause und Freilassung von Geiseln stehen Medienberichten zufolge vor neuen Schwierigkeiten.

Israel wolle an keiner neuen Runde der von Ägypten, Katar und den USA vermittelten Gespräche teilnehmen, solange die Hamas keine Liste der noch lebenden Geiseln vorlegt, berichtete das Nachrichtenportal Axios gestern.

Viele Fragen noch offen

Auch hätte die Hamas noch keine Antwort zu der von den Vermittlern vorgeschlagenen Zahl von palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen erteilt, die Israel im Gegenzug für die Freilassung einer bestimmten Zahl von Geiseln in die Freiheit entlassen würde.

All diese Fragen seien auch nach dreitägigen Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha unbeantwortet geblieben, zitierte das Portal einen namentlich nicht genannten israelischen Beamten. Eine nächste Verhandlungsrunde sollte nächste Woche in Kairo über die Bühne gehen.

Zurückhaltung auf beiden Seiten

Israel werde aber daran nicht teilnehmen, solange die Hamas keine Antwort auf die offenen Fragen gibt, so die israelische Quelle. Die Hamas hält noch 134 Geiseln in ihrer Gewalt. Von ihnen dürften nach israelischen Schätzungen rund 100 am Leben sein.

Das „Wall Street Journal“ berichtete derweil unter Berufung auf ägyptische Quellen, dass die Hamas wegen des Todes von mehr als 100 Palästinensern bei Zusammenstößen rund um Hilfslieferungen ihre Kommunikation mit den Vermittlern eingefroren habe.