Boeing könnte frühere Tochter Spirit zurückkaufen

Boeing könnte angesichts der Qualitätsprobleme bei seinen 737-Max-Jets den Rumpfzulieferer Spirit Aerosystems wieder zurück unter das Konzerndach holen. Man sei in frühen Gesprächen über eine Übernahme, teilte Boeing gestern mit.

Der Flugzeughersteller sei überzeugt, dass das Qualität und Sicherheit verbessern würde. Es sei aber noch nicht sicher, dass man zu einer Vereinbarung kommt. Zuvor hatten das „Wall Street Journal“ und Bloomberg über die Verhandlungen berichtet.

Bis 2005 Teil des Boeing-Konzerns

Spirit hatte bis 2005 als Boeings Rumpfsparte fast 80 Jahre lang zum Konzern gehört. Dann verkaufte Boeing das Werk in Wichita mit weiteren Standorten an einen Finanzinvestor. Dieser brachte Spirit später an die Börse.

Bis heute ist Boeing Spirits wichtigster Kunde. Spirit prüfe auch einen Verkauf seines Werks in Nordirland, das Tragflächen für den weltgrößten Flugzeugbauer Airbus herstellt, hieß es in den Medienberichten.

Kritik an mangelhafter Qualitätssicherung

Boeing steht vor allem nach dem jüngsten dramatischen Zwischenfall unter verstärktem Druck, die Qualitätskontrollen zu verbessern. Anfang Jänner war bei einer so gut wie neuen 737-9 Max mit mehr als 170 Menschen an Bord kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpfteil herausgebrochen.

Die Unfallermittlungsbehörde NTSB geht davon aus, dass an dem Teil Befestigungsbolzen fehlten. Eine von der FAA eingesetzte Expertenkommission kritisierte nach einer mehrmonatigen Untersuchung erst diese Woche Schwächen in Boeings Qualitätssicherung.