Greenpeace ortet bedenklichen Zustand von OMV-Plattform

Über ihre rumänische Tochterfirma Petrom betreibt die OMV im Schwarzen Meer mehrere Offshore-Föderanlagen für Öl und Gas. Dass die OMV nicht schneller aus dem Geschäft mit fossilen Brennstoffen aussteigt, sorgt regelmäßig für Kritik von Umweltschutzorganisationen. Gestern von Greenpeace geäußerte Bedenken fallen allerdings spezieller aus.

Die Umweltschutzorganisation verschickte Fotos, die den fragwürdigen Zustand einer Gasplattform der OMV im Schwarzen Meer zeigen sollen. Die Aufnahmen stammen laut Greenpeace von einem „Whistleblower“, der sich zunächst an Greenpeace-Rumänien gewandt hatte. Auf den Bildern seien „bedenkliche Schäden an tragenden Elementen“ der Plattform 7 vor der Küste Rumäniens zu sehen, so die NGO in einer Aussendung.

Zustand der OMV-Gasplattform
Greenpeace

Sicherheit infrage gestellt

Laut Suryia Jaikaran, die bei Greenpeace International als Energieanalystin arbeitet, deuten die Fotos daraufhin, „dass die Schutzschichten der Träger korrodiert sind, was sich auf die Wandstärke auswirkt“.

Zustand der OMV-Gasplattform
Greenpeace

Das könne dazu führen, dass die „Widerstandsfähigkeit der Plattform gefährdet“ ist. Das wiederum lasse „das Risiko von Arbeitsunfällen und Umweltkatastrophen deutlich“ steigen, so Jaikaran. Die Greenpeace-Mitarbeiterin arbeitete laut der Aussendung vor ihrer Tätigkeit für die NGO jahrelang für Öl- und Gaskonzerne.

Greenpeace nutzte die Aussendung auch, um die Ausbaupläne der OMV im Schwarzen Meer zu hinterfragen. „Bevor die OMV Petrom weitere tickende Zeitbomben in das Schwarze Meer setzen darf, muss zuerst die Sicherheit der bestehenden Plattformen geprüft werden“, so Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.

OMV verweist auf „laufende Arbeiten“

Die OMV reagierte auf die Vorwürfe mit einer allgemein gehaltenen Mitteilung. „Die Aktivitäten der OMV Petrom werden unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften und Industriestandards durchgeführt, wobei Gesundheit und Sicherheit für das Unternehmen an erster Stelle stehen“, hieß es von dem Unternehmen.

Bei der auf den Fotos zu sehenden Plattform handelt es sich laut OMV tatsächlich um eine Anlage des Unternehmens. Diese sei „Gegenstand regelmäßiger Inspektions- und Wartungsarbeiten“. Die „laufenden Arbeiten“ werden laut OMV „voraussichtlich im April abgeschlossen sein“.