Iran-Wahlen: Erzkonservative sichern sich Mandatsmehrheit

Bei der Parlamentswahl im Iran führt in Teheran wie erwartet ein Bündnis erzkonservativer Kandidaten. Auch in anderen Landesteilen zeichnete sich ein Sieg der Fundamentalisten ab.

Ersten Ergebnissen laut Staatsmedien von heute zufolge konnte die Liste der „Treuhänder“ des schiitischen Gelehrten Hamid Rassai in Teheran 18 von 30 Sitzen gewinnen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA gewannen Anhänger der Erzkonservativen anderswo mindestens 156 der 290 Mandate.

Der amtierende Parlamentspräsident Mohammed Baker Kalibaf, der für die konservative Liste der einflussreichen „Stabilitätsfront“ angetreten war, sicherte sich in der Hauptstadt seinen Einzug ins Parlament. Reformpolitiker kamen in anderen Landesteilen demzufolge auf 35 Mandate.

Erste Machtkämpfe zeichnen sich ab

Innerhalb der Lager gibt es unterschiedliche politische Strömungen, erste Machtkämpfe deuten sich bereits an. In einigen Wahlkreisen und auch in Teheran wird es Stichwahlen geben, da mehrere Kandidaten nicht die erforderliche Mindestzahl an Stimmen gewinnen konnten.

Rund 61 Millionen Menschen waren am Freitag dazu aufgerufen, ein neues Parlament und den Expertenrat zu wählen, der sich im Todesfall des obersten, religiösen Führers mit dessen Nachfolge befasst. Viele Menschen blieben nach gescheiterten Reformversuchen desillusioniert und aus Protest den Abstimmungen fern.