Neue Debatte über eingeschränkten Zugang zu Fachärzten

Über das Wochenende ist eine Diskussion über den Zugang zu Fachärzten entstanden. Der Vizeobmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Andreas Huss, wiederholte gegenüber dem ORF frühere Aussagen, wonach der Zugang zum Facharzt eingeschränkt werden sollte, indem wie früher Hausärzte für die Zuweisungen zu Fachärzte zuständig sein soll.

Zuständig ist die Zielsteueuerungskommission, in der etwa auch Bund und Länder vertreten sind. Diesbezügliche Gespräche laufen laut Huss. Ausnahmen könne er sich für Frauen- und Kinderärztinnen und -ärzte vorstellen.

Ärztekammer will Verhandlungen

Die Ärztekammer reagierte darauf heute nicht unbedingt begeistert. „Den Weg zum Hausarzt mit derart drastischen und alternativlosen Maßnahmen zu erzwingen, würde durch die plötzliche Überlastung der Allgemeinmedizin zum Kollaps führen“, meinte Dietmar Bayer, stellvertretender Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, in einer Aussendung.

Auch für Harald Mayer, Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, ist der Vorschlag von Huss noch zu „unausgegoren“. Er vermisse hier beispielsweise Lösungen für die Menschen, die auf direkten Zugang zu Fachärztinnen und Fachärzten angewiesen seien wie psychiatrische Patienten.

Ganz abgeneigt ist man in der Kammer aber nicht. Präsident Johannes Steinhart begrüßte die aktuelle Diskussion über Methoden der Patientenlenkung prinzipiell. Diese sei aber mit der nötigen Ernsthaftigkeit und konsensual mit den Ärztevertretern zu führen. Es brauche gemeinsame Verhandlungen, hieß es.