Das Schiff sei am Samstag im Roten Meer gesunken, nachdem es am 19. Februar von einer ballistischen Antischiffsrakete getroffen worden war, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (CENTCOM). Die rund 21.000 Tonnen Dünger auf Basis von Ammoniumphosphat an Bord des Frachters „stellen ein Umweltrisiko im Roten Meer dar“, hieß es in der Erklärung von CENTCOM.
Das gesunkene Schiff sei auch „ein Risiko für andere Schiffe, die die stark befahrenen Schifffahrtswege der Wasserstraße passieren“. Die jemenitische Regierung bestätigte, dass das Schiff gesunken ist.
Huthis wollen weiter britische Schiffe angreifen
Hussein al-Essi, der als stellvertretender Außenminister der Huthis fungiert, betonte auf X (Twitter) mit Blick auf Großbritannien: „Es ist ein Schurkenstaat, der den Jemen angreift und mit Amerika zusammenarbeitet, um die anhaltenden Verbrechen gegen Zivilisten im Gazastreifen zu unterstützen.“ Essi betonte, man werde weiter britische Schiffe angreifen.
Treibstoff tritt aus
Von AFP veröffentlichte Satellitenbilder des Unternehmens Maxar Technologies zeigen, dass Treibstoff aus dem Frachter austritt. Der Website TankerTrackers zufolge droht „eine Umweltkatastrophe in den (jemenitischen) Hoheitsgewässern und im Roten Meer“. Auch Greenpeace warnte bereits vor einer „Umweltkatastrophe“.
Der Frachter war auf dem Weg von den Vereinigten Arabischen Emiraten in den bulgarischen Hafen Warna. Die Besatzung brachte sich nach dem Beschuss in Sicherheit.
Viele Schiffe meiden Route durch Sueskanal
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz hat seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas im Oktober ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden verstärkt. Viele Reedereien meiden deswegen inzwischen die wichtige Seehandelsroute, über die normalerweise zwölf Prozent des weltweiten Seehandels abgewickelt werden.
Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten „Achse des Widerstands“, zu der neben der Hamas unter anderem auch die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon gehört.
Krieg innerhalb des Jemen
Ende 2014 brach im Jemen der Krieg zwischen den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen und der Armee der Regierung in der Hauptstadt Sanaa aus. Die Huthis stürzten Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi, dem sie Korruption und Misswirtschaft vorwarfen. Die Führung in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad war besorgt, dass der Einfluss der schiitischen Huthis und damit des Erzrivalen Iran an seiner Südgrenze wachsen könnte.
2015 schaltete sich Saudi-Arabien in den Konflikt im Jemen ein und schmiedete eine Allianz sunnitischer Länder gegen die Huthis. Heute kontrolliert die von Saudi-Arabien gestützte Regierung den Süden des Landes, die Huthi-Rebellen dagegen den Norden.