Spionageskandal sorgt für Aufsehen in Italien

Die Staatsanwaltschaft der italienischen Stadt Perugia hat eine Untersuchung wegen Spionageverdachts aufgenommen. Einem Polizisten wird unerlaubter Zugang zu Datenbanken vorgeworfen.

Damit soll er vertrauliche Informationen über Spitzenpolitiker, Unternehmer, Sportler und Sportlerinnen und andere Prominente gesammelt haben, die er Journalisten zukommen lassen habe. Über 800-mal soll sich der Polizist unerlaubt Zugang zu den Datenbanken verschafft haben.

Die Ermittlungen betreffen weitere 15 Personen, darunter einen Anti-Mafia-Staatsanwalt, sowie acht Journalisten, die angeblich von den vertraulichen Informationen aus den Datenbanken profitiert haben. Die Untersuchung geht auf eine Beschwerde von Verteidigungsminister Guido Crosetto zurück.

Von Berlusconis Lebensgefährtin bis Ronaldo

Informationen über mehrere Minister und Staatssekretäre sollen gesammelt worden sein. Auch über Marta Fascina, Abgeordnete der Regierungspartei Forza Italia und letzte Lebensgefährtin von Silvio Berlusconi, wurde in den Datenbanken recherchiert.

Ex-Premier Matteo Renzi und seine rechte Hand Marco Carrai tauchen ebenfalls unter den Persönlichkeiten auf, über die in den Datenbanken Informationen gesammelt wurden. Dasselbe gilt für den ehemaligen Präsidenten des Fußballclubs Juventus Turin, Andrea Agnelli, Juves Trainer Massimiliano Allegri und den Fußballspieler Cristiano Ronaldo.