Größte israelische Razzia in Ramallah seit Jahren

Die israelischen Sicherheitskräfte haben in Ramallah im Westjordanland die größte Razzia seit Jahren vorgenommen. Bei dem Einsatz in der palästinensischen Verwaltungshauptstadt in der Nacht auf heute wurde laut palästinensischen Angaben ein 16-Jähriger getötet.

Augenzeugen berichteten, dass israelische Soldaten mit Dutzenden Militärfahrzeugen in Ramallah eingedrungen seien. Dort hat die von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geführte Autonomiebehörde ihren Sitz. Eine Stellungnahme von israelischer Seite lag noch nicht vor.

Israelische Soldaten in Ramallah
APA/AFP/Jaafar Ashtiyeh

Der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA zufolge kam es zu Zusammenstößen, als israelische Soldaten die Stadt gestürmt hätten. Dabei hätten sie auf palästinensische Jugendliche mit scharfer Munition geschossen. Ein 16-Jähriger sei in die Brust und in den Hals getroffen worden und getötet worden.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober haben auch im Westjordanland, dem anderen und von der gemäßigten Fatah regierten Palästinensergebiet, die Spannungen und die Gewalt zugenommen. Mindestens 400 Palästinenser wurden seither bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten und Siedlern getötet. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig gegen Palästinenser in dem seit 1967 besetzten Gebiet vor.