Buschbrand in Texas, USA
Reuters/Leah Millis
5.000 Quadratkilometer

Texas kämpft gegen historische Buschbrände

Starke Winde, hohe Temperaturen und ausgetrocknetes Gras: Es ist noch Winter, und in Texas wüten bereits seit Tagen die schlimmsten Feuer der Geschichte des US-Bundesstaats. Eine Stadt wurde evakuiert, auch Todesopfer sind zu beklagen. Fast 5.000 Quadratkilometer standen schon in Flammen, was etwa der Hälfte der Fläche Kärntens entspricht.

Die betroffene Fläche liegt hauptsächlich im Texas Panhandle („Pfannenstiel“), einer Region, in der der Großteil der Rinder in Texas gezüchtet werden. Hier wütet seit Tagen das größte Feuer, das die Einsatzkräfte zu bekämpfen haben, das Feuer in Smokehouse Creek. Inzwischen konnte es zumindest etwas eingedämmt werden, es breitete sich aber auch auf das benachbarte Oklahoma aus.

Durch das „Smokehouse Creek Fire“ starben zwei Frauen und zahllose Tiere. Nach Behördenangaben wüteten zudem bisher fünf Großbrände im Panhandle und zerstörten bis zu 500 Häuser und Geschäfte. Die Kleinstadt Sanford wurde vorsorglich geräumt. Die betroffenen Menschen seien nun auf Spenden angewiesen, mahnten NGOs.

Zerstörtes Haus bei Stinnett, Texas (USA)
APA/AFP/Getty Images/Scott Olson
Nicht nur diese Bewohnerin hat alles verloren. In Texas brannten bereits Hunderte Gebäude nieder.

Der texanische Landwirtschaftsminister Sid Miller sprach von einem „Monsterfeuer“ und bat um Futter- und Heuspenden für das Vieh sowie Gebete für die betroffenen Landwirte. „Es ist niederschmetternd“, so Miller.

Wetterextreme & Klimakrise

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut dem UNO-Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.

Bedingungen wie Zunder

Vorige Woche war das Feuer durch die vorherrschende trockene Luft und starke Winde regelrecht explodiert. Ein Sprecher des Texas A&M Forest Service, Jason Nedlo, sagte gegenüber CNN, dass die Brände reichlich Zündstoff hätten. Durch viel Niederschlag im Winter gebe es nun etwa besonders dichtes Gras, das die Feuer am Brennen halte. Dazu kämen Wind und niedrige Luftfeuchtigkeit, so entstünden „Bedingungen, die perfekt für große, schnell brennende Feuer sind“.

Der Nationale Wetterdienst gab für Texas, New Mexico und Oklahoma sowie Teile weiterer Bundesstaaten Warnungen mit roter Flagge heraus, die auf extreme Brandgefahr hinweisen. Gehofft wurde auf kühlere Temperaturen und weniger Wind in der Region. Das könnte den Behörden eine Chance geben, die Lage in den Griff zu bekommen.

Häuser vor dem Buschfeuer in Texas
Zerstörte Häuser nach dem Buschfeuer in Texas
Reuters/MAXAR Reuters/MAXAR

Minister: Vorbereiten auf Schlimmeres

Der US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas sagte am Sonntag, man habe Mittel, Ausrüstung und Personal bereitgestellt, um bei der Bekämpfung der Brände zu helfen. „Mehr als eine Million Hektar sind niedergebrannt. Und es ist noch Winter, und das ist der größte Brand in der Geschichte von Texas“, so Mayorkas zu CNN.

„Wir als Land und als Welt müssen auf die zunehmenden Auswirkungen extremer Wetterbedingungen vorbereitet sein, die durch den Klimawandel verursacht werden.“

Auch Fachleute führen die Häufung von Naturkatastrophen in den USA – Stürme, Überflutungen und Waldbrände – auch auf die Folgen des Klimawandels zurück. Präsident Joe Biden hatte bereits im vergangenen Jahr in diesem Zusammenhang von einer „existenziellen Bedrohung“ gesprochen. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand mehr die Auswirkungen des Klimawandels leugnen kann“, sagte er damals.