Polen kritisiert Ungarn und Slowakei für Treffen mit Lawrow

Polen Regierungschef Donald Tusk hat die Treffen der Außenminister Ungarns und der Slowakei, Peter Szijjarto und Juraj Blanar, mit deren russischem Amtskollegen Sergej Lawrow kritisiert.

Die Zusammenkünfte am Rande eines Diplomatieforums am Wochenende im türkischen Antalya seien „nicht nur ein Ausdruck des guten oder schlechten Geschmacks. Das ist ein weiteres Zeichen der ungarischen Regierung, das wir aus moralischen und politischen Gründen nur schwer akzeptieren können“, sagte Tusk heute nach einem Treffen in Vilnius mit seiner litauischen Kollegin Ingrida Simonyte, die ihrerseits von einer „bedauerlichen Wahl“ sprach.

Meinungen in Visegrad-Gruppe „zu unterschiedlich“

„Unsere Kollegen in Bratislava und Budapest beweisen einmal mehr, dass unsere Meinungen zu bestimmten Themen zu unterschiedlich sind“, sagte Tusk der Agentur BNS zufolge. Er habe sich beim jüngsten Gipfeltreffen der Visegrad-Gruppe vor einigen Tagen „seinen eigenen Eindruck“ über die Haltung der politischen Führer zu Russland gemacht – und der sei nicht „positiv“, so der polnische Ministerpräsident.

Die Visegrad-Gruppe ist ein informeller Zusammenschluss der EU- und NATO-Mitglieder Slowakei, Polen, Tschechien und Ungarn. Unter den vier Ländern gibt es unterschiedliche Ansichten zum umfassenden Angriffskrieg, den Russland seit zwei Jahren gegen die Ukraine führt.