Auslandsösterreicher fordern Doppelstaatsbürgerschaft

Ein Bündnis von Auslandsösterreicherinnen und -österreichern will mit einer parlamentarischen Bürgerinitiative Druck für eine Änderung des Staatsbürgerschaftsgesetzes machen.

Es fordert „klare und umsetzbare Kriterien“, damit im Ausland lebende Österreicher eine zweite Staatsbürgerschaft annehmen können, ohne ihre österreichische zu verlieren, hieß es heute in der Aussendung von „Doppelstaatsbürgerschaft in Österreich“ und „Beibehaltung der Staatsbürgerschaft“.

Derzeit sind Doppelstaatsbürgerschaften in Österreich nur in Ausnahmefällen erlaubt. Nimmt man eine andere Staatsbürgerschaft an, verliert man die österreichische automatisch. „Dies führt zum Verlust wertvoller Bürger, die unser Land weltweit repräsentieren“, beklagte Martin Wallner, einer der Initiatoren der Kampagne Doppelstaatsbuerger.at.

Chance auf Beibehaltung minimal

Eine Beibehaltung der österreichischen Staatsbürgerschaft ist nur bei Vorliegen gewichtiger Gründe möglich, etwa einem besonders berücksichtigungswürdigen Grund im Privat- und Familienleben, dem Kindeswohl oder weil die Beibehaltung aus einem „besonders berücksichtigungswürdigen Grund im Interesse der Republik“ liegt. Die Entscheidung trifft das zuständige Amt der Landesregierung.

In der Praxis sei die Chance auf Beibehaltung wegen überholter und restriktiver Kriterien, die seit drei Jahrzehnten nicht aktualisiert worden seien, allerdings minimal, kritisierte das Bündnis.

Die Gruppierung schlägt nun konkrete Kriterien vor, die eine faire Beurteilung ermöglichen sollen – darunter familiäre Bindungen in Österreich und berufliche Nachteile ohne die Staatsbürgerschaft des Gastlandes.

Die Sammlung der Unterschriften beginnt heute. Unterstützung kommt dabei auch vom Auslandsösterreicher Weltbund, der sich als Interessenvertretung der laut Außenministerium mehr als 613.000 im Ausland lebenden Österreicherinnen und Österreicher versteht.