Reporter ohne Grenzen starten Sendebetrieb in Russland

Um die russische Bevölkerung mit unabhängigen Informationen zu versorgen, hat die Organisation Reporter ohne Grenzen gestern ein satellitengestütztes Programm mehrerer Radio- und Fernsehsender offiziell gestartet. Das Projekt mit dem Namen „Swoboda“ (russisch für „Freiheit“) solle den Beweis erbringen, „dass Demokratien unabhängigen Journalismus exportieren und die Logik der Propaganda umkehren können“, erklärte die Organisation bei einer Pressekonferenz im Europaparlament.

Das Programm soll vor allem von russischen Presseleuten gestaltet werden, die nach Beginn des Ukraine-Krieges ins Exil gehen mussten. Das russischsprachige Angebot umfasst laut den Entwicklern zunächst neun Radio- und Fernsehsender, darunter Radio Sacharow und Nowaja Gaseta Europa, und richtet sich an Menschen in Russland sowie in Belarus und in russisch besetzten Gebieten der Ukraine.

Es gehe darum, im Zusammenhang mit der Ukraine „über Krieg und Kriegsverbrechen sprechen zu können“ und nicht über „eine militärische Spezialoperation“, wie es der russische Präsident Wladimir Putin tue, erklärte die Journalistenorganisation.