Kate
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Prinzessin Kate

Terminverwirrung heizt Gerüchteküche an

Seit einer Bauchoperation Mitte Jänner ist die britische Prinzessin Kate von der Bildfläche verschwunden. Im Vorfeld hieß es, dass sie erst nach Ostern wieder öffentliche Termine wahrnehmen werde. Dennoch ist die Gerüchteküche schon ordentlich am Kochen, auch weil aus dem Palast gar keine Details zu ihrem Gesundheitszustand bekanntgegeben werden. Die britische Klatschpresse übt sich in ungewohnter Zurückhaltung – nicht ganz ohne Grund.

Kate, die Frau von Thronfolger William, werde am 8. Juni die Proben zur Geburtstagsparade des Königs („Trooping the Colour“) abnehmen, hieß es am Mittwoch auf der Homepage der britischen Armee. Diese Mitteilung sorgte einerseits für einen enormen Run auf Tickets für das Event, wie die BBC berichtete, andererseits auch dafür, dass die Sorge um die Prinzessin stieg.

Zahlreiche Medien vermuteten, dass der Auftritt im Juni womöglich der erste sein könnte – und die Prinzessin also mit einer viel längeren Rekonvaleszenz rechne, als bisher angenommen. Kate hatte sich am 16. Jänner der Operation unterzogen und wurde Ende Jänner aus der Privatklinik in London entlassen. Details zu ihrer Erkrankung wurden nicht genannt, außer dass es sich nicht um Krebs handle.

Prinz William und Kate mit Kindern, April 2023
AP/Yui Mok
Kate mit ihrer Familie im Vorjahr – normalerweise erscheinen Bilder wie diese in regelmäßigen Abständen

Termin nicht mit Königshaus abgestimmt?

In der Nacht auf Donnerstag verschwand der Hinweis, dass die Prinzessin am Event teilnehmen werde, wieder von der Armeeseite. Britische Medien berichteten, die Armee habe den Termin nicht mit dem Kensington-Palast abgestimmt, der eigentlich die Termine von Kate (42) und William (41) bekanntgibt. Teilnahmen der Royals würden normalerweise erst viel näher am Termin bestätigt.

Die Nachrichtenagentur PA meldete unter Berufung auf eigene Informationen, die Einzelheiten des Ereignisses seien aufgrund von Kates Ehrentitel eines Colonel der Irish Guards veröffentlicht worden. Das Regiment steht dieses Jahr im Mittelpunkt der traditionellen Parade.

Auf derselben Seite hatte die Armee auch erwähnt, dass König Charles III. (75) die offizielle Parade am 15. Juni abnehmen werde. Auch dieser Hinweis wurde über Nacht gelöscht. Kates Schwiegervater wird derzeit wegen einer nicht näher erläuterten Krebserkrankung behandelt.

Charles, Camilla, William und Kate, in Sandringham in Norfolk, England, am 25. Dezember 2023
AP/Kin Cheung
König Charles ist wegen einer Krebserkrankgung ebenfalls in medizinischer Behandlung, gemeinsam mit Königin Camilla absolvierte er aber bereits öffentliche Auftritte

Paparazzi-Foto in US-Medien aufgetaucht

Angesichts der gefürchteten Hartnäckigkeit der britischen Regenbogenpresse und ihrer Paparazzi ist die erstaunlich dichte Informationssperre in Kates Fall überraschend. Selbst als Anfang der Woche ein erster Schnappschuss der Prinzessin – auf dem Beifahrersitz eines Autos, neben ihrer Mutter – auftauchte, wurden sie nicht in Großbritannien, sondern vom US-Promiportal TMZ veröffentlicht. Der Website zufolge wurden die Aufnahmen am Montag in der Nähe von Schloss Windsor gemacht.

Die britischen Tageszeitungen „Daily Mail“ und „The Sun“ entschlossen sich dazu, die Fotos nicht zu veröffentlichen. „Wir zeigen sie nicht aus Respekt vor ihrem Privatleben, während sie sich von ihrer Operation erholt“, erklärte der für das britische Königshaus zuständige Redakteur Chris Ship von ITV News auf X (Twitter).

Britische Medien unglücklich, aber zurückhaltend

Die Zeiten, in denen sich die Yellow Press auf zu intime Details der Royals stürzte, scheinen zumindest aktuell vorbei. Dazu dürfte unter anderem beigetragen haben, dass Kates Schwager Harry und seine Frau Meghan jüngst mehrere Klagen im Bereich Verletzung der Privatsphäre gegen britische Verlage vor dem Höchstgericht für sich entscheiden konnten. Dazu kommt, dass die Klatschblätter auf die ständigen Infos aus dem Königshaus angewiesen sind. Frei nach dem Motto „Die Hand, die einen füttert, beißt man nicht“ nimmt man also die strikte Nachrichtensperre zum Gesundheitszustand der Prinzessin ernst.

Die britischen Medien drücken aber durchaus aus, dass man sich eine lockerere Informationspolitik wünschen würde: Die Erklärung „reicht nicht aus, um die moderne Neugier zu befriedigen“, bedauerte der „Telegraph“ und kritisierte, das Interesse an den Royals habe „ein neues Maß an Wahnsinn erreicht“. Von einer „Krisenwoche“ schrieb die „Sun“. Selbst die BBC sprach von „einem königlichen Dilemma, da die öffentliche Neugier zu Kates Gesundheitszustand zunimmt“.

Und tatsächlich: In sozialen Netzwerken wird wie wild spekuliert – von einer Schönheitsoperation über eine geheime Schwangerschaft bis zu einer tödlichen Krankheit gibt es wohl keinen Grund, den man Kates Abwesenheit nicht schon zugeschrieben hat. Der Palast schweigt aber weiter – man werde nur über die Fortschritte der Prinzessin berichten, wenn wichtige neue Informationen vorlägen, so die Ansage vor der Operation. Seit damals ist das offenbar nicht der Fall.