Anschlag bei Tesla-Werk: Bekennerschreiben „authentisch“

Die deutsche Polizei stuft das nach dem mutmaßlichen Anschlag auf die Stromversorgung nahe dem Tesla-Werk in Grünheide in Deutschland veröffentlichte Bekennerschreiben der Gruppe „Vulkangruppe Tesla abschalten“ als echt ein. Es werde als „authentisch“ angesehen, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Potsdam heute mit. Die Ermittlungen dazu gingen weiter „in alle Richtungen“.

Unbekannte hatten nach Polizeiangaben gestern einen Hochspannungsmast in Brand gesetzt, woraufhin die Stromversorgung in zahlreichen Ortschaften sowie in dem nahen Tesla-Werk in Grünheide ausfiel. Nach Angaben von Tesla kam es zu einem Produktionsstillstand, der noch Tage dauern und Schäden von mehreren hundert Millionen Euro verursachen dürfte.

„Wir haben heute Tesla sabotiert“

Auf der linksextremistischen Internetplattform Indymedia tauchte nach dem mutmaßlichen Anschlag ein Bekennerschreiben von „Vulkangruppe Tesla abschalten“ auf. Die Gruppe erklärte dort: „Wir haben heute Tesla sabotiert.“

Sie forderte eine „komplette Zerstörung der Gigafactory“ und warf dem Elektroautokonzern „extreme Ausbeutungsbedingungen“ und eine Verseuchung des Grundwassers in der Region südöstlich von Berlin vor.

Tesla will neben dem bereits bestehenden 300 Hektar großen Werksgelände auf zusätzlichen rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als hundert Hektar Wald in einem Landschaftsschutzgebiet gerodet werden. Die Industrieansiedlung des US-Autokonzerns ist in der Region bereits seit Längerem heftig umstritten. Aus Protest gegen die geplante Werkserweiterung besetzten Umweltaktivisten in der vergangenen Woche ein nahes Waldstück.