Erstmals Tote bei Huthi-Angriff auf Schiff vor Jemen

Bei einem Angriff von Huthi-Rebellen auf einen Frachter vor der Küste des Jemen sind heute nach britischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Es handelt sich um die ersten Berichte über Todesopfer, seit die vom Iran unterstützten Extremisten Mitte November mit ihren Attacken auf die Handelsschifffahrt begannen. Vier Menschen seien außerdem verletzt worden.

Der Frachter „True Confidence“ sei von einer Rakete getroffen worden, teilte der griechische Schiffsbetreiber mit. An Bord seien 20 Seeleute und drei bewaffnete Sicherheitskräfte gewesen. Der brennende Frachter treibe im Meer.

Die Huthi-Rebellen aus dem Jemen bekannten sich zu dem Angriff. Die Extremisten haben in den vergangenen Monaten immer wieder Handelsschiffe angegriffen – nach ihren Angaben aus Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen, gegen die das israelische Militär seit dem Überfall der Extremisten auf Israel Anfang Oktober vorgeht.

Sowohl die Huthis als auch die Hamas werden von Israels Erzfeind Iran unterstützt. Die Huthis haben erklärt, sie würden Schiffe mit Bezug zu Israel, den USA und Großbritannien angreifen. Erst kürzlich sank der britische Frachter „Rubymar“, der bei einer Huthi-Attacke schwer beschädigt worden war.

Branche in Angst

Generell gelten aber Frachter sämtlicher Nationen bei ihrer Fahrt durch das Seegebiet in Nahost als gefährdet. So haben die Huthi-Angriffe große Reedereien wie Maersk aus Dänemark und Hapag-Lloyd aus Deutschland dazu veranlasst, das Rote Meer zu meiden. Statt die kürzeste Strecke auf dem Weg von Asien nach Europa durch den Sueskanal zu nehmen, fahren viele Schiffe einen Umweg über die Südspitze Afrikas.

Mehrere Stunden nach dem Zwischenfall griffen die USA eigenen Angaben zufolge zwei Drohnen in einem von den Huthis kontrollierten Gebiet im Jemen an. Die Drohnen stellten „eine unmittelbare Bedrohung für Handelsschiffe und Schiffe der US-Marine in der Region dar“, teilte das US-Zentralkommando (Centcom) mit. Ob die Angriffe erfolgreich waren, ist unklar.