Regierungskrise in Senegal verschärft sich

In Senegal spitzt sich die Regierungskrise zu. Präsident Macky Sall löste gestern die Regierung auf und ernannte Innenminister Sidiki Kaba zum neuen Ministerpräsidenten, berichtete der staatliche Rundfunksender RTS.

Zudem kündigte er als neuen Termin für die Präsidentenwahl den 24. März an. Sall hatte vergangenen Monat die geplante Wahl eines neuen Staatsoberhaupts vom 25. Februar auf Dezember verschoben und damit heftige Proteste ausgelöst. Der Verfassungsrat hatte die Verschiebung der Präsidentenwahl für verfassungswidrig erklärt.

Bisher galt das westafrikanische Land als demokratisches Vorbild in der Region. Seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 hat es im Senegal nach Wahlen viermal einen weitgehend friedlichen Machtwechsel gegeben. Nun fürchten Beobachter eine Entwicklung hin zu einer Diktatur.