Die in Chisinau, der Hauptstadt Moldawiens, geplante österreichische Auslandsschule wird nach dem ehemaligen ÖVP-Vizekanzler und Bildungsminister Erhard Busek (1941–2022) benannt. Die Höhere Technische Lehranstalt (HTL) für Elektronik und Technische Informatik soll im September 2025 eröffnet werden, so ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek anlässlich des Spatenstichs für das Projekt in einer Aussendung.
Derzeit gibt es sieben österreichische Auslandsschulen – zwei in Ungarn und jeweils eine in Albanien, Guatemala, Mexiko, Tschechien und der Türkei. Sie sind anerkannte Privatschulen nach dem Privatschulgesetz des jeweiligen Partnerlandes.
Unterrichtet wird nach österreichischem Lehrplan mit Adaptierungen des Lehrplans gemäß den landesspezifischen Bestimmungen. Die Einrichtungen werden von insgesamt mehr als 3.000 Schülerinnen und Schülern besucht – hauptsächlich Kinder und Jugendliche des Gastlands, für die die Unterrichtssprache Deutsch eine Fremdsprache ist.
Polaschek hofft auf Fachkräfte
Die Entscheidung für eine HTL begründete Polaschek mit dem steigenden Fachkräftebedarf: „Ich bin davon überzeugt, dass unser Bildungssystem einen Beitrag zur langfristigen Deckung des Fachkräftebedarfs in Österreich beisteuern wird.“
Einerseits sollen Absolventinnen und Absolventen auch in Österreich arbeiten. Andererseits grenzt die Schule an die Freie Wirtschaftszone Balti in Chisinau – Unternehmen dort sowie Firmen in Österreich könnten Partnerbetriebe der Schule werden.
Im Endausbau sollen 250 bis 300 Schülerinnen und Schüler an der Schule unterrichtet werden. Der Abschluss wird in beiden Ländern für den Hochschul- und Arbeitsmarktzugang anerkannt. Schulleitung und österreichische Lehrkräfte werden vom Bildungsministerium bezahlt, außerdem kommen moldawische Lehrerinnen und Lehrer zum Einsatz.