Presserat: Jahresbericht und neuer Präsident

Heute ist der Jahresbericht des Selbstkontrollorgans der heimischen Presse präsentiert worden: Mit 407 Fällen beschäftigte sich der Presserat im Vorjahr, wobei in 20 Fällen ein Ethikverstoß beanstandet wurde.

Mit dem Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), Gerald Grünberger, wurde gestern außerdem ein neuer Präsident des Presserats gewählt.

Es sei erfreulich, dass die Ethikverstöße erneut zurückgegangen sind, hieß es heute bei der Präsentation des Jahresberichts des Selbstkontrollorgans der heimischen Presse. 2022 waren es noch 435 Fälle und 24 Verstöße gewesen. „Der aktuelle Rückgang an Ethikverstößen verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Auseinandersetzung von Medienunternehmen mit Beschwerdefällen“, wurde Grünberger zitiert.

Grünberger steht zudem Michael Lohmeyer, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Styria Media Group AG, als Vizepräsident zu Seite. In einer Aussendung dankte der Presserat dem bisherigen Präsidenten Eike Kullmann „für seine wertvolle Arbeit und Unterstützung“. Neu im Trägerverein sind auch Thomas Letz vom Österreichischen Wirtschaftsverlag und Collette M. Schmidt („Der Standard“).

Meiste Verstöße bei „Oe24“

Mit neun Verstößen (bei 26 Fällen) stand 2023 „Oe24“ an der Spitze, gefolgt von 60 Fällen und vier Verstößen bei der „Kronen Zeitung“ und zwei Verstößen in zwei Fällen bei „Tips“. „Zur Zeit“ kam auf einen Verstoß bei einem Fall, bei „Die Ganze Woche“ gab es einen Verstoß bei zwei Fällen. Sechs Fälle wurden beim „Falter“ behandelt, wobei einmal ein Verstoß festgestellt wurde.

Ebenfalls einen Verstoß gab es beim „Kurier“ (25 Fälle) und beim „Standard“ (73 Fälle). Keine Verstöße wurden bei der „Tiroler Tageszeitung“ (vier Fälle), der „Kleinen Zeitung“ (sechs Fälle), den „Vorarlberger Nachrichten“ (sieben Fälle) und der „Presse“ (elf Fälle) erkannt. In vier Fällen wurden die Senate eigenständig aktiv.