Niger, Mali und Burkina Faso planen Anti-Terror-Gruppe

Die vom Militär regierten westafrikanischen Staaten Mali, Niger und Burkina Faso wollen eine gemeinsame Armee gründen, um gegen islamistische Terrorgruppen zu kämpfen.

Die Truppe solle „schnellstmöglich einsatzbereit sein“, sagte General Moussa Salaou Barmou, Stabschef der nigrischen Armee, während einer Fernsehansprache in der Nacht auf heute. Man wolle gemeinsam „die Sicherheitsherausforderungen bewältigen, vor denen die drei Länder stehen“.

Bereits im September hatten Niger, Mali und Burkina Faso ein gemeinsames Verteidigungsbündnis geschlossen, die „Allianz der Sahel-Staaten“ (AES). Die neue Anti-Terror-Einsatztruppe werde in die AES eingegliedert, so Barmou. Nähere Details gab er nicht bekannt.

Keine Militärhilfe mehr aus Frankreich

Die drei Länder liegen in der Sahelzone am südlichen Rand der Sahara. Seit Jahren agieren dort islamistische Terrorgruppen, die blutige Anschläge auf Zivilistinnen und Zivilisten verüben und zunehmend Territorium kontrollieren.

In Niger ist das Militär seit Juli an der Macht, in Burkina Faso seit 2022, in Mali gab es 2021 den jüngsten Putsch. Alle drei Staaten haben mit der Ex-Kolonialmacht Frankreich gebrochen, die zuvor mit Militärhilfe aktiv war. Niger und Burkina Faso haben sich der russischen Söldnergruppe Wagner zugewandt. Seitdem droht sich die Sicherheitslage in allen drei Ländern deutlich zu verschlechtern.