Paris will rechtlich diskriminierte Homosexuelle entschädigen

Homosexuelle, die in Frankreich wegen ihrer sexuellen Identität vor 1982 diskriminiert wurden, haben Aussicht auf Entschädigung. Die Nationalversammlung verabschiedete in der Nacht auf heute in erster Lesung einstimmig einen entsprechenden Gesetzesentwurf.

Justizminister Eric Dupond-Moretti bat die Opfer des von 1942 bis 1982 geltenden Strafrechts gegen Homosexuelle um Verzeihung. „Es ist an der Zeit, die Homosexuellen in Frankreich um Vergebung zu bitten, die 40 Jahre lang diese Unterdrückung erlebt haben“, sagte er.

Dupond-Moretti räumte ein, dass die finanzielle Entschädigung nicht einfach umzusetzen sei. „Für manche Menschen wird es nicht einfach sein, das nachzuweisen“, betonte er. Das Gesetz, das nun wieder an den Senat zurückgeht, müsse so formuliert sein, dass es keine Enttäuschungen auslöse.

Das Strafrecht gegen Homosexuelle war in Frankreich 1942 unter der Vichy-Regierung von Philippe Petain eingeführt und seitdem mehrfach verändert worden. Erst der sozialistische Präsident Francois Mitterrand ließ die diskriminierenden Vorschriften 1982 abschaffen. Seit 2013 können homosexuelle Paare in Frankreich heiraten.