EZB belässt Leitzins bei 4,5 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält trotz rückläufiger Inflation an ihren Rekordzinsen fest. Der Leitzins bleibt damit bei 4,50 Prozent, wie der EZB-Rat gestern mitteilte.

Der auf den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, wurde bei 4,00 Prozent belassen.

Damit lässt die EZB die Leitzinsen im Währungsraum der 20 Staaten zum vierten Mal in Folge unverändert. Im Juli 2022 hatte die EZB die Jahre der Null- und Negativzinsen beendet, um die zeitweise auf Rekordhöhe gekletterte Inflation in den Griff zu bekommen.

Zehnmal in Folge schraubte die Notenbank die Zinsen nach oben. Dass Kredite damit mehr kosten, kann die Nachfrage bremsen und hohen Inflationsraten entgegenwirken. Teurere Finanzierungen sind aber zugleich eine Last für Unternehmen und private Investoren. Angesichts schwächelnder Konjunktur mehren sich Forderungen, die Zinsen wieder zu senken.

EZB-Prognose rechnet mit schnellerem Inflationsrückgang

Zudem zeigte die Inflationsrate im Euro-Raum zuletzt nach unten. Die Verbraucherpreise waren im Februar 2024 um 2,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Preisentwicklung geht damit in Richtung des EZB-Ziels von mittelfristig zwei Prozent. Bei diesem Wert sehen die Währungshüter Preisstabilität gewährleistet.

Nach neuester Einschätzung der EZB wird die Inflation im Euro-Raum schneller zurückgehen als noch im Dezember erwartet. Zugleich haben sich die Aussichten für die Konjunktur im Währungsraum der 20 Länder weiter eingetrübt, wie aus der eben veröffentlichten Prognose der Notenbank hervorgeht.