PRO-GE und GPA schlagen vor Frühjahrslohnrunde Pflöcke ein

Am Dienstag startet die Frühjahrslohnrunde für 130.000 Industriebeschäftigte, heute haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA schon einmal die Pflöcke dafür eingeschlagen. Für sie zählt weiterhin die Jahresinflation von 6,8 Prozent als Verhandlungsbasis, angestrebt wird eine prozentuelle Erhöhung der Löhne und Gehälter anstatt Einmalzahlungen, weil diese nur kurzfristig wirken. Arbeitgeber und Ökonomen hatten zuletzt Änderungen bei den KV-Verhandlungen gefordert.

In einer Presseaussendung stellen die Gewerkschaften heute klar: Die Priorität liegt auf einem nachhaltigen Einkommensanstieg – und auch wenn die Inflation aktuell rückläufig ist „liegt die für die KV-Verhandlungen relevante Inflation im 12-Monats-Schnitt noch immer bei 6,8 Prozent“, so die Arbeitnehmervertreter.

Kritik an Engagement der Regierung

„Die Bundesregierung lässt bei der Inflationsbekämpfung nach wie vor jedes Engagement vermissen. Nachhaltige Erhöhungen bleiben damit das einzige Mittel, die Teuerung dauerhaft abzufedern und die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhalten“, betonen die beiden Chefverhandler für die Elektroindustrie, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Eine „Abfuhr“ erteilten sie den Arbeitgebervertretern, die an der „Benya-Formel“ – Erhöhung der Einkommen um Inflation und Produktivitätsanstieg – sägen wollen.

Den Startschuss für die Frühjahrslohnrunde am Dienstag geben traditionell die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) sowie für die rund 8.000 Beschäftigten der Papierindustrie.

Eine Woche später folgt am 19. März der Verhandlungsstart für 7.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Textilindustrie, bevor am 4. April die mit rund 50.000 Beschäftigten drittgrößte Industriebranche Österreichs, die Chemische Industrie, die KV-Verhandlungen aufnimmt. Den Abschluss der industriellen Frühjahrsrunde bildet im Mai die Glasindustrie mit rund 7.000 Beschäftigten.