Studie: PCB weiter Gefahr für Gesundheit

Die Industrie könnte laut einer Recherche des britischen „Guardian“ heute mehr krebserregende PCB-Chemikalien produzieren als jemals zuvor in der Geschichte, obwohl ihre Produktion vor mehr als 40 Jahren verboten wurde.

Polychlorierte Biphenyle (PCB) wurden als Kühl- und Schmiermittel in Elektrogeräten verwendet, bis sie vor mehreren Jahrzehnten verboten wurden. Sie schädigen die Gesundheit und gelten als Umweltsünde, da sie schwer abbaubar sind.

Nebenprodukt bei chemischen Reaktionen

Die Untersuchung von Watershed Investigations, an der der „Guardian“ beteiligt war, zeigt nun, dass PCB als Nebenprodukt bei chemischen Reaktionen entstehen. Das bedeutet, dass geringe Anteile davon in vielen heute verwendeten Chemikalien vorhanden sind, heißt es im „Guardian“.

Das sei erschütternd, wenn man bedenke, dass die Produktion von PCB vor über 40 Jahren verboten wurde, so der Umweltforscher Dave Megson von der Manchester Metropolitan University, der die Studie durchgeführt hat.

„Enorme Zahl“

„Wenn wir die Mengen dieser Chemikalien und die geringen PCB-Werte in ihnen berücksichtigen, summiert sich das auf eine enorme Zahl – rund 45.000 Tonnen pro Jahr allein in den USA“, so Megson. Während der kommerziellen Spitzenproduktion in den 1970er Jahren wurden jedes Jahr etwa 39.000 Tonnen hergestellt, heißt es in der Studie.

„PCB bleiben in vielen Studien derzeit unentdeckt, da sich die spezifischen PCB, die versehentlich produziert werden, von den PCB unterscheiden, die vor über 50 Jahren absichtlich in den kommerziellen Mischungen hergestellt wurden“, so Megson. Die als Beistoff von chemischen Verfahren entstehenden PCB könnten ein „wachsendes, nicht überwachtes Risiko für die Umwelt und die menschliche Gesundheit“ darstellen, so Megson.