Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist heute zu einem Besuch in der Türkei zu einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan eingetroffen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz sprach Selenksyj von einem offenen und konstruktiven Treffen. Thema war Reuters-Angaben zufolge offenbar auch ein etwaiges Gipfeltreffen mit Russland in der Türkei. Zunächst gelte es aber, eine Fahrplan für Frieden auszuloten. Die Rede war in diesem Zusammenhang von Gesprächen in der Schweiz, zu denen Russland nicht eingeladen werde.
Das NATO-Mitglied Türkei hat seit Kriegsbeginn seine Kontakte sowohl zur Ukraine als auch zu Russland aufrechterhalten. Zum einen liefert Ankara Kampfdrohnen an Kiew – zum anderen erhält es die Handelsbeziehungen zu Moskau aufrecht und bezieht einen Großteil seiner Energieträger aus Russland. In der vergangenen Woche hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow die Türkei besucht.
In den ersten Monaten nach Kriegsbeginn hatte die Türkei eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides aus blockierten Häfen über das Schwarze Meer gespielt. Nach Auslaufen des von Russland im Sommer 2023 nicht mehr verlängerten Abkommens nutzt die Ukraine mittlerweile für seine Exporte eine Alternativroute, die entlang der Schwarzmeer-Küste Bulgariens und Rumäniens führt.