US-Finanzministerium droht RBI mit Sanktionen

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat sich mit ihren Russland-Aktivitäten Probleme mit US-Behörden eingehandelt: Das US-Finanzministerium warnte die Bank, dass sie Gefahr laufe, „vom US-Finanzsystem abgeschnitten zu werden“, wenn sie zur Finanzierung des russischen Militärs beitrage.

Anna Morris, eine hochrangige Beamtin des US-Finanzministeriums, traf sich am Donnerstag und Freitag mit Regierungsmitgliedern und Führungskräften der RBI, berichtete der EUobserver. Die RBI erklärte gegenüber dem EUobserver, dass sie sich grundsätzlich nicht öffentlich zu Gesprächen mit Vertretern von Behörden äußert.

Aber auch in der Ukraine hat die RBI Probleme, denn die ukrainische Nationale Agentur für Korruptionsprävention (NACP) setzte die RBI auf ihre schwarze Liste der internationalen „Sponsoren des Krieges“. Sie sei eine wichtige Finanzpipeline zwischen der EU und Russland, sagte die Direktorin für Sanktionen der NACP, Agiya Zagrebelska.

Wie die Bank gegenüber dem EUobserver sagte, möchte sie den Dialog mit der NACP fortsetzen, um von dieser Liste gestrichen zu werden. Die RBI erwirtschaftete 2023 über die Tochtergesellschaft RBRU in Russland 1,3 Mrd. Euro Gewinn und beschäftigte dort 9.942 Mitarbeiter in 490 Filialen. Die Bank beteiligte sich auch an einem russischen Programm für Kreditvergünstigungen für russische Wehrpflichtige.