Israel verschärft Sicherheitsmaßnahmen vor Ramadan

Israel bereitet sich angesichts des Gaza-Krieges mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen auf den muslimischen Fastenmonat Ramadan vor. Tausende Polizisten sollen in den engen Gassen der Altstadt von Jerusalem eingesetzt werden, wo Zehntausende Gläubige auf dem Weg zur Al-Aksa-Moschee erwartet werden, einem der wichtigsten Heiligtümer in der islamischen Welt. Der Tempelberg ist seit Langem ein Brennpunkt für Unruhen.

Passanten vor Al-Aksa-Moschee in Jerusalem
AP/Mahmoud Illean

Dort begannen etwa 2021 Auseinandersetzungen, die in dem Jahr zu einem zehntägigen Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas führten. Der jetzige Krieg ist allgegenwärtig. „Wir haben beschlossen, die Altstadt von Jerusalem dieses Jahr nicht zu schmücken, aus Respekt vor dem Blut unserer Kinder, der Älteren und der Märtyrer“, sagte das Mitglied der Verwaltung der Jerusalemer Altstadt, Ammar Sider.

Israels Polizei nahm eigenen Angaben zufolge kurz vor Beginn des Ramadan 20 Personen aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems fest. Den Verdächtigen werde vorgeworfen, Terrorismus zu unterstützen oder dazu anzustiften, teilte die Polizei gestern mit. Sie seien bereits in den vergangenen zwei Wochen festgenommen worden.

Stimmung auch im Westjordanland gedrückt

Auch in den Städten des besetzten Westjordanlandes wird auf festliche Dekoration verzichtet. In diesem Teil der Palästinensergebiete wurden seit Kriegsausbruch im Oktober rund 400 Menschen bei Konfrontationen mit Sicherheitskräften bzw. jüdischen Siedlern getötet.

„Die israelische Polizei wird auch weiterhin handeln und die sichere Verrichtung der Ramadan-Gebete auf dem Tempelberg ermöglichen, während sie gleichzeitig die Sicherheit in diesem Gebiet aufrechterhält“, so die israelische Polizei. Für viele Muslime auf der ganzen Welt ist es jedoch ein Affront, dass sie für die Sicherheit auf dem Al-Aksa-Gelände verantwortlich ist.

2023 kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen, als die Polizei das Areal betrat. In diesem Jahr hat Hamas-Chef Ismail Hanija die Palästinenser dazu aufgerufen, zu Beginn des Ramadan zur Moschee zu marschieren. Je nach Mondstand beginnt der Fastenmonat am Montag oder Dienstag.