EU-Agentur warnt vor „katastrophalen“ Folgen des Klimawandels

Europa muss nach Einschätzung der Europäischen Umweltagentur (EUA) dringende und zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um sich auf „katastrophale“ Folgen des Klimawandels vorzubereiten.

Die globale Erwärmung werde extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Waldbrände und Überschwemmungen selbst „in optimistischen Szenarien verschlimmern und die Lebensbedingungen auf dem gesamten Kontinent beeinträchtigen“, warnt die EUA in ihrem heute vorgelegten ersten Bericht.

Wetterextreme seien schon heute „die neue Normalität“, so EUA-Chefin Leena Ylä-Mononen. „Sie müssen zugleich ein Warnschuss sein.“

Gefahr für Trinkwasserversorgung

So beträfen die Risiken, die durch Hitze und Dürre für den Nutzpflanzenanbau entstehen, nicht nur den Süden, sondern auch die Länder Mitteleuropas. „Insbesondere anhaltende und weiträumige Dürren stellen eine erhebliche Bedrohung für die Erträge, die Ernährungssicherheit und die Trinkwasserversorgung dar“, teilte die EUA mit.

Hitze sei das größte und dringendste Klimarisiko für die menschliche Gesundheit, schreiben die Forschenden. Auch das europäische Wirtschafts- und Finanzsystem sei betroffen, schreibt die Agentur. Klimaextreme könnten beispielsweise zur Erhöhung von Versicherungsprämien führen.

Europa der sich am schnellsten erwärmende Kontinent

Am stärksten gefährdet ist dem Bericht zufolge Südeuropa, wo Brände, Wasserknappheit und Hitze drohen – und deren Auswirkungen auf Landwirtschaft, Arbeit und Gesundheit. Ebenso bedroht sind flache Küstenregionen, etwa durch Überschwemmungen, Erosion und das Eindringen von Salzwasser.

Doch auch Nordeuropa muss sich laut der EUA auf Klimarisiken vorbereiten, wie zuletzt etwa Überschwemmungen in Deutschland und Waldbrände in Schweden verdeutlicht hätten.

Europa ist laut EUA der sich am schnellsten erwärmende Kontinent. Seit den 1980er Jahren war die Erwärmung auf dem europäischen Festland etwa doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt.