Deutsche Bahn klagt gegen neuen Streik der GDL

Die Deutsche Bahn (DB) geht gerichtlich gegen den angekündigten neuen Streik der Lokführergewerkschaft GDL vor. Der Konzern reichte nach eigenen Angaben von heute Früh beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung gegen den Arbeitskampf ein.

Der Streik sei „grundlos“ und die „Unplanbarkeit des Zugsverkehrs nicht hinnehmbar“, erklärte der Konzern zur Begründung.

Die GDL hatte gestern Abend Streiks angekündigt, die im Güterverkehr bereits heute Abend und im Personenverkehr in der Nacht auf morgen beginnen sollen. Insbesondere der kurze Vorlauf von 22 Stunden im Güterverkehr sei eine „blanke Zumutung“, so DB-Personalvorstand Martin Seiler. Derlei „Wellenstreiks“ seien unverhältnismäßig und gefährdeten die Versorgung im Land.

Sechster Streik in laufender Tarifrunde

Die DB forderte die Gewerkschaft auf, den Streik „sofort abzusagen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren“. Denkbar sei auch eine formale Schlichtung in dem Tarifkonflikt.

Die GDL hatte ihren neuerlichen Streikaufruf damit begründet, dass die DB zuvor eine von der Gewerkschaft gesetzte Frist zur Vorlage eines neuen schriftlichen Angebots habe verstreichen lassen. Das führe „unweigerlich in den Arbeitskampf“, so GDL-Chef Claus Weselsky. Es wäre bereits der sechste Streik in der laufenden Tarifrunde.

Die ÖBB empfehlen, Reisen von, nach und über Deutschland zu verschieben. Informationen sind über die Fahrplanauskunft „Scotty“ abrufbar. Die Railjet-Verbindungen Wien-München fallen alle aus. Züge der mehrheitlich privaten Westbahn fahren.

Lufthansa erwartet Ausfall von 1.000 Flügen

Gestreikt wird auch bei der Lufthansa, und zwar bei den Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern. Dieser Streik zwingt morgen und am Mittwoch Zehntausende Passagiere zum Umplanen. Die AUA-Mutter ging davon aus, dass in Frankfurt und München an den beiden Tagen insgesamt 1.000 Flüge ausfallen werden: 600 in Frankfurt und 400 in München.

Betroffen sein werden nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers zusammen etwa 120.000 Fluggäste: 70.000 in Frankfurt und 50.000 in München.