Prinzessin Kate
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Royale Entschuldigung

Kate nimmt Fotodebakel auf sich

Das erste offizielle Foto rund zwei Monate nach der Operation von Prinzessin Kate hätte ein Befreiungsschlag sein sollen, doch es hat die Gerüchte erst recht angeheizt: Das Bild war bearbeitet, internationale Nachrichtenagenturen zogen es wegen Manipulationsverdachts zurück. Nun entschuldigte sich die Prinzessin öffentlich: Sie selbst habe das Bild bearbeitet, jede Verwirrung tue ihr leid.

Kate ist auf dem Foto zusammen mit ihren drei Kindern George, Charlotte und Louis zu sehen. Es wurde am Samstag veröffentlicht, gemeinsam mit besten Glückwünschen zum britischen Muttertag. Wochenlang war Kate zuvor von der Bildfläche verschwunden, nachdem sie sich im Jänner einer Bauchoperation unterzogen hatte.

Der Kensington-Palast hatte keinen genauen Grund für die Operation genannt und zugleich erklärt, die Prinzessin werde ihre offiziellen Pflichten nicht vor Ostern wieder aufnehmen. Die Publikation des Bildes sollte wohl die brodelnde Gerüchteküche abkühlen. Es wurde von internationalen Nachrichtenagenturen weiterverbreitet und weltweit von zahlreichen Medien veröffentlicht.

Mehrere Unstimmigkeiten

Doch die US-Agentur AP teilte am Sonntagabend mit, man sei nach genauer Überprüfung zu dem Schluss gekommen, das Bild scheine von der Quelle „auf eine Weise manipuliert worden zu sein, die nicht den Fotostandards von AP entspricht. Das Foto zeigt eine Inkonsistenz“ in der Darstellung der linken Hand von Prinzessin Charlotte, so die Begründung für das Zurückziehen durch AP. Reuters, AFP und Getty zogen das Bild ebenfalls zurück.

Bei näherem Hinsehen fallen mehrere Unstimmigkeiten auf: So enden die Haare von Prinzessin Charlotte auf einer Seite abrupt über ihrer Schulter, und ihr linkes Handgelenk ist breiter als ihr Ärmel.

Das ließ die Spekulationen über Kates Gesundheitszustand erneut auflodern. Am Montag rückte Kate selbst aus, um dem ein Ende zu bereiten. „Wie viele Amateurfotografen experimentiere ich manchmal mit Bildbearbeitung“, schrieb die Frau des britischen Thronfolgers Prinz William auf X (Twitter). Sie wolle sich „für jegliche Verwirrung entschuldigen“, die das Foto möglicherweise verursacht habe.

Kein Profi hinter der Linse

Das Foto war am Wochenende vom Kensington-Palast auch über die britische Nachrichtenagentur PA an alle britischen Medien verbreitet worden. Die BBC verwende dieses Bildmaterial üblicherweise, wenn es keine eigenen Aufnahmen gebe, erklärte der Sender in einer Analyse Montagfrüh auf seiner Website.

Prinzessin Kate entschuldigt sich für Foto

Nachdem ein vom Kensington-Palast veröffentlichtes Foto von Prinzessin Kate gemeinsam mit ihren Kindern für erhebliche Spekulationen gesorgt hatte, räumte die Monarchin nun ein, das Bild selbst bearbeitet zu haben. Ihr Gesundheitszustand führte seit ihrer Operation immer wieder zu Spekulationen.

Darin wurde auch die Frage gestellt, warum dieses Foto – von dem der Palast wissen musste, dass es Hunderte Millionen Mal angesehen werden würde – nicht von einem Profifotografen gemacht worden sei. Es sei üblich, dass bei nicht öffentlichen Terminen der Royals ein Fotograf oder eine Fotografin dabei sei, um Fotos zu machen, die dann nach entsprechender Durchsicht an die Medien verteilt werden. Die BBC verwies auch darauf, dass die Agenturen von einer Bearbeitung sprachen, nicht von einer Fälschung.

Debatte nicht eingefangen

Die Anti-Monarchie-Organisation Republic witterte einen Skandal, den sie umgehend „Kategate“ taufte. „Die Manipulation eines Bildes, von dem der Palast sagt, es sei von William gemacht worden, ist außergewöhnlich. Falls wahr, ist es ein absichtlicher Versuch, die Öffentlichkeit zu täuschen“, hieß es in einer Mitteilung der Organisation.

Kommentatorinnen wie Catherine Meyer, Biografin von Kates Schwiegervater König Charles III., wiesen darauf hin, dass die Royals um das Staatsoberhaupt eine besondere Verantwortung zur Transparenz hätten. „Können wir euch trauen?“, laute die Frage, die die Briten ihrem Souverän und seiner Familie stellten, bemerkte Ex-BBC-Reporter Peter Hunt.

Verfassungsexperte Craig Prescott von der Royal Holloway University of London sah hingegen „mehr Stümperei als Verschwörung“ am Werk, wie er der dpa sagte. Kate sei eine passionierte Hobbyfotografin und habe auch in der Vergangenheit immer wieder ihre Familienbilder an die Öffentlichkeit gegeben. Sie scheine sich aber bei der Bearbeitung nicht der Grenzen bewusst gewesen zu sein, die in professionellen Kreisen als akzeptabel gelten. Dennoch hält er den gesamten Vorgang für ein PR-Desaster. „Das ist natürlich sehr peinlich.“

Dass Kate nun selbst die Bearbeiterin gewesen sein soll, dürfte wohl wenig dazu beitragen, die Gerüchte einzufangen, zumindest bis sie wieder regelmäßig öffentlich zu sehen ist.