Kopf und Achrainer drängen auf Integration von Ukrainern

Der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, Andreas Achrainer, und AMS-Chef Johannes Kopf machen Druck für die bessere Integrationen von Ukraine-Vertriebenen in Österreich.

Viele seien nicht auf dem Arbeitsmarkt angekommen, es drohten die „Inaktivitätsfalle“ und das „klassische Waiting-Dilemma“, so die Warnung in einer Pressekonferenz heute. Gefordert wurden ein Daueraufenthaltstitel und die Übernahme aus der für Asylwerbende gedachten Grundversorgung in die Sozialhilfe.

Rund 110.000 Menschen sind laut Achrainer seit dem Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine vor zwei Jahren nach Österreich gekommen, rund 70.000 sind derzeit noch im Lande, davon 40.000 in Grundversorgung des Bundes oder der Länder.

Vieles sei seitdem vom Staat an Gesetzen und Verordnungen geschaffen worden, um den Menschen das Leben zu erleichtern, doch die Integration stelle ein Problem dar.

Achrainer: Föderalismus ein Hauptproblem

Neben den Problemen der Sprachkenntnisse, der Kinderbetreuung und der vor allem in Gesundheits- und Pflegebereich virulenten Anrechnung von Ausbildungen nannten Kopf und Achrainer die Sorge der Vertriebenen vor Verlust der Grundversorgung als Problem.

Zwar sei die Möglichkeit des flexiblen Zuverdiensts geschaffen worden, eines der Hauptprobleme, so Achrainer, sei aber der Föderalismus: Kärnten, Niederösterreich und Salzburg hätten das noch nicht umgesetzt, in anderen fehlten die Informationen oder ein Onlineberechnungstool.

Als weiteres Hemmnis nannte Achrainer den Vertriebenenstatus, der immer nur von März zu März um jeweils ein Jahr verlängert werde. Deshalb brauche es einen dauerhaften Aufenthaltstitel. Für diese Bleibeperspektive, sobald die Arbeitsmarktaufnahme für eine gewisse Zeit geschafft sei, sah Kopf positive Signale von der Bundesregierung.