Biden: Leid in Gaza zu Beginn des Ramadan im Vordergrund

US-Präsident Joe Biden hat zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan betont, wie wichtig er das Leid der Bevölkerung im Gazastreifen nimmt.

„Wenn sich Muslime in den kommenden Tagen und Wochen auf der ganzen Welt versammeln, um ihr Fasten zu brechen, wird für viele das Leid des palästinensischen Volkes im Vordergrund stehen. Es steht für mich im Vordergrund“, sagte er gestern (Ortszeit) anlässlich des Beginns des Ramadan.

Die USA setzten sich weiterhin unermüdlich für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand zwischen der israelischen Armee und der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas von mindestens sechs Wochen ein, der Teil einer Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln im Gazastreifen sein solle.

„Und wir werden weiter auf eine langfristige Zukunft mit Stabilität, Sicherheit und Frieden hinarbeiten. Dazu gehört eine Zweistaatenlösung, die Palästinensern und Israelis gleichermaßen Freiheit, Würde, Sicherheit und Wohlstand garantiert. Das ist der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden“, so Biden.

Guterres: Waffen müssen über Ramadan schweigen

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres forderte zum Beginn des muslimischen Fastenmonats erneut eine Feuerpause im Gaza-Krieg. „Mein stärkster Appell heute besteht darin, den Geist des Ramadan zu ehren, indem die Waffen zum Schweigen gebracht werden – und alle Hindernisse beseitigt werden, um die Bereitstellung lebensrettender Hilfe in der erforderlichen Geschwindigkeit und im erforderlichen Umfang sicherzustellen“, sagte Guterres heute in New York.

Gleichzeitig forderte er die Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Guterres warnte Israel vor einem Angriff auf die Region um Rafah im Süden des Gazastreifens. Ein solcher könnte „die Menschen in Gaza noch tiefer in die Hölle stürzen“.

Netanjahu: „Wir kriegen sie alle!“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte unterdessen seine Absicht, das Land im Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen zum „absoluten Sieg“ führen zu wollen. „Auf dem Weg zum Sieg haben wir bereits die Nummer vier der Hamas eliminiert“, sagte er in einer Videobotschaft heute. „Nummer drei, zwei und eins sind unterwegs“, fügte er hinzu. „Sie alle sind tote Männer, wir werden sie alle kriegen.“

Mit der Nummer vier der Hamas-Hierarchie dürfte der israelische Regierungschef den Spitzenfunktionär Saleh al-Aruri gemeint haben, der Anfang Jänner bei einem Luftangriff auf seine Räumlichkeiten in der libanesischen Hauptstadt Beirut ums Leben gekommen ist. Die gezielte Tötung war damals Israel zugeschrieben worden, das sich aber bisher nicht dazu äußerte. Mit Netanjahus Videobotschaft dürfte Israel erstmals die Urheberschaft für dieses Attentat eingeräumt haben.