NATO-Mitglied Schweden gegen Atomwaffen auf eigenem Boden

Das neue NATO-Mitglied Schweden will sich vorerst nicht aktiv an der Abschreckungspolitik mit US-Atomwaffen beteiligen. Man sehe keine Notwendigkeit, in Friedenszeiten Atomwaffen oder einen permanenten NATO-Stützpunkt auf schwedischem Boden zu beherbergen, sagte Regierungschef Ulf Kristersson heute in Brüssel am Rande einer Zeremonie zur Aufnahme seines Landes in das Verteidigungsbündnis. Gleichzeitig habe man volles Verständnis dafür, dass alle Verteidigungsfähigkeiten der NATO nötig sind, einschließlich der Nuklearstrategie.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, dass Schweden natürlich dennoch in die NATO-Verteidigungsplanung einbezogen werde. Zudem verwies er darauf, dass bereits jetzt gemeinsam geübt werde. Mit Blick auf eine mögliche Ausweitung des Konzepts der nuklearen Teilhabe, sagte er: „Es gibt keine Pläne, die Zahl der NATO-Verbündeten mit Atomwaffen zu erhöhen.“

Auch in Finnland, das bereits im vergangenen Jahr ebenfalls wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine der NATO beigetreten war, sollen demnach vorerst keine US-Atomwaffen stationiert werden.