Kreml will Berichte zu Marinechef nicht kommentieren

Die russische Staatsführung hat heute Berichte über eine Entlassung von Marinechef Nikolai Jewmenow unkommentiert gelassen. „Es gibt Dekrete, die als geheim gekennzeichnet sind, ich kann sie nicht kommentieren. Es gab keine öffentlichen Dekrete in dieser Angelegenheit“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute vor Medien.

Zuvor hatte unter anderem die kremlnahe Zeitung „Iswestija“ berichtet, dass Jewmenow durch den bisherigen Kommandanten der russischen Nordflotte, Alexander Mojsejew, ersetzt worden sei.

Sollte Jewmenows Entlassung bestätigt werden, wäre er der höchstrangige abgesetzte Militärvertreter seit dem im vergangenen Jahr abberufenen Oberbefehlshaber der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte, Sergej Surowikin.

Verluste im Schwarzen Meer

In den vergangenen Wochen hatte Russland im Schwarzen Meer mehrere Verluste hinnehmen müssen. Insgesamt versenkte die ukrainische Armee nach eigenen Angaben seit Beginn des Konflikts im Februar 2022 mehr als zwei Dutzend russische Schiffe, zuletzt in der vergangenen Woche ein Patrouillenboot.

Der Verlust der Schiffe wird als Blamage für Moskau gewertet. Die Marine sah sich aufgrund der ukrainischen Attacken gezwungen, Schiffe von seinem historischen Schwarzmeerflottenstützpunkt in Sewastopol auf der Krim in den weiter östlich gelegenen Hafen von Noworossijsk zu verlegen.