Spanien gedachte der Anschläge vom 11. März 2004

Spanien hat heute zum 20. Jahrestag der islamistischen Anschläge vom 11. März 2004 in Madrid der Opfer gedacht. Am Tag der Sprengstoffattentate auf vier Pendlerzüge in der spanischen Hauptstadt sei „Ungläubigkeit dem Schmerz gewichen“, sagte der spanische Regierungschef Pedro Sanchez vor den geladenen Gästen der Gedenkfeier, an der unter anderen das Königspaar, Felipe VI. und Letizia, teilnahm.

Verwandte der Opfer der islamistischen Anschläge vom 11. März 2004 in Madrid  mit einer roten Rose
APA/AFP/Thomas Coex

Bei den Angriffen, die in Spanien kurz „11-M“ genannt werden, starben 193 Menschen. Sie sind das bis heute folgenschwerste islamistische Attentat in der europäischen Geschichte.

Regierung stürzte über ETA-Schuldzuweisung

Die konservative spanische Regierung machte zunächst die baskische Untergrundorganisation ETA verantwortlich. Doch schon kurz darauf stellte sich heraus, dass das islamistische Netzwerk al-Kaida dahinterstand. Die Volkspartei von Jose Maria Aznar wurde bei den drei Tagen nach dem Anschlag stattfindenden Wahlen abgestraft, die linke PSOE gewann völlig überraschend die Wahl, Jose Luis Rodriguez Zapatero wurde Premier.

Eine nicht detonierte Bombe führte die Polizei auf die Spur der Täter, bei einer Razzia im Madrider Vorort Leganes am 3. April sprengte sich der Anführer in die Luft und tötete dabei sechs seiner Komplizen sowie einen Polizisten. 2007 wurden in dem Zusammenhang 19 Menschen verurteilt.

Gedenkstätte im Bahnhof Atocha

Nach den Anschlägen von Madrid wurde der 11. März zum europäischen Gedenktag für die Opfer von Terrorismus. Im Madrider Bahnhof Atocha, an dem sich vor 20 Jahren der größte Teil der Explosionen ereignete, versammelten sich Passanten an einer unterirdischen, in kobaltblauer Farbe getauchten neuen Gedenkstätte. Die vorherige Gedenkstätte hatte wegen des Ausbaus einer U-Bahn-Linie abgebaut werden müssen.