Duda drängt bei US-Besuch auf Erhöhung von Militärausgaben

Polens Präsident Andrzej Duda hat bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden darauf gepocht, dass die NATO ihre Mitglieder künftig zu höheren Verteidigungsausgaben verpflichtet. Außerdem forderte er die USA auf, der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Unterstützung zukommen zu lassen.

„Russlands Aggression gegen die Ukraine hat deutlich gezeigt, dass die Vereinigten Staaten die führende Rolle im Bereich der Sicherheit spielen und auch weiterhin spielen sollten“, sagte Duda gestern im Weißen Haus. Aber auch andere Verbündete müssten mehr Verantwortung für die Sicherheit des Verteidigungsbündnisses übernehmen.

Duda: Zweiprozentziel nicht mehr angemessen

Derzeit liegt das Ziel bei zwei Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP). Duda sagte, das sei vor zehn Jahren noch angemessen gewesen. Jetzt aber brauche man mehr, angesichts des umfassenden Krieges, den Russland hinter der Ostgrenze der NATO begonnen habe. Polen selbst hat im vergangenen Jahr 3,9 Prozent seines BIPs für Rüstung ausgegeben.

Das Land fühlt sich von Russland bedroht und rüstet derzeit stark auf. Es zählt zu den engagiertesten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine. Neben Duda nahmen bei dem Treffen auch der polnische Regierungschef Donald Tusk sowie US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin teil.

Duda sagte nach dem Treffen, die polnische Delegation habe Biden geschildert, wie man die Situation in der Ukraine und die Lage an der Front bewerte und wie „fundamental wichtig“ die US-Hilfe für die Ukraine sei. Tusk sprach von einer „imponierenden Übereinstimmung der Meinungen“ mit den Amerikanern.

Es sei ein „ernstes Gespräch in einem ernsten Moment“ gewesen. Biden habe gesagt, er sei optimistisch, dass man aus der Sackgasse herauskomme. Offizieller Anlass der Visite der beiden Politiker war der 25. Jahrestag von Polens Beitritt zur NATO. Im Sommer findet in Washington der NATO-Gipfel statt.