Israel: Hamas-Kommandant in Rafah gezielt getötet

Nach dem von der UNO-Palästinenserhilfsorganisation (UNRWA) gemeldeten Angriff auf ein Lagerhaus für Hilfsgüter in Rafah im Gazastreifen hat Israel die Tötung eines „Terroristen“ der Hamas bekanntgegeben. Bei dem gezielten Luftangriff in Rafah sei der „Terrorist“ Mohammed Abu Hasna „eliminiert“ worden, erklärte die israelische Armee gestern. Er sei an der Unterschlagung von humanitärer Hilfe „und deren Verteilung an die Terroristen der Hamas“ beteiligt gewesen.

Der Name Mohammed Abu Hasna taucht auf einer Liste von vier Opfern auf, die nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums gestern bei dem Angriff auf das UNRWA-Lagerhaus getötet worden sein sollen. Auf der Liste wird er als für die Bewachung des Lagers zuständiger Polizeivertreter bezeichnet.

Nach Angaben des UNRWA wurde bei dem Beschuss mindestens ein UNO-Mitarbeiter getötet. Der Angriff auf „eines der sehr wenigen noch funktionierenden UNRWA-Verteilzentren im Gazastreifen“ sei erfolgt, während die Nahrungsmittelvorräte in dem Gebiet immer knapper würden und Hunger weit verbreitet sei, kritisierte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini. Der Organisation zufolge wurden seit Kriegsbeginn bereits mindestens 165 UNRWA-Mitarbeiter im Gazakrieg getötet und mehr als 150 Einrichtungen des Palästinenserhilfswerks getroffen.

Nach fünf Monaten Krieg zwischen Israel und der Hamas ist die humanitäre Lage im Gazastreifen katastrophal. Nach Angaben des UNO-Welternährungsprogramms (WFP) befinden sich die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser am Rande einer Hungersnot. Mehrere Staaten werfen inzwischen Hilfsgüter aus der Luft ab.